Tragetuch & Frust

Gib es Tage, die man einfach streichen kann? Dieser ist definitiv so einer. Anael war schon morgens immer sehr unruhig. Das Problem: meine Beruhigungstaktik mit dem Umhertragen im Manduca ist ja nun keine Lösung mehr. Alternative: Tragetuch. Nur habe ich Elyah und Leonie in den ersten Monaten immer auf dem Arm und wenig im Tragetuch getragen, später immer im Ergo. Zudem liegt dies fast drei Jahre zurück, ebenfalls der Tragetuchkurs. Wie war dies also nochmals mit den Bindetechniken? Nochmals im Internet googeln nach Bindeanleitungen mit einem schreienden Kind im Arm. Ausdrucken, anschauen, durchdenken, mit einem immer noch weinenden Kind.

Zwischendurch mal versuchen zu stillen, Fehlalarm, umhertragen, auch nicht besser. Abhalten auf dem Topf, geht auch nicht. Wieder mit den Anleitungen rumschlagen, dann das Tuch hervor nehmen. Dieses Mistding ist einfach zehnmal zu lang! Ein 5,20m Tuch geht ja wohl für meinen Mann mit der Wickelkreuztrage, aber ich bin nicht so gross und will die Känguru binden. So hilft mir denn einfach mal jemand mit diesem Tuchgewurschtel in Überlänge und einem weinenden und fuchtelnden Kind? Ich krieg gleich die Krise!

Kurz gesagt: ich war fast den ganzen Tag am fluchen, heulen und wettern, versuchte dabei immer wieder Anael ins Tuch zu kriegen, nahm etwa 7 Anläufe und probierte verschiedene Bindearten. Dazwischen ca. 4 mal Telefongeklingel, die ich nicht entgegennehmen konnte, jedoch Leonie freundlich abnahm. Irgendwann zwischen Weinen und Kinder mal kurz Teigwaren vom Vortag aufgewärmt…Chaos pur!

Ich hab es irgendwann doch noch geschafft, Anael so halbpatzig ins Tuch zu nehmen. Unten war das Tuch etwas eng, oben zu locker, aber was soll’s, der Kleine schlief friedlich darin und ich hatte eine Verschnaufpause. Später ging das Ganze von vorne los.

In der Nacht zuvor habe ich noch bis morgens um 02.00h im Internet nach kurzen Tragetüchern gesucht und mir drei verschiedene bestellt. Wie soll ich das nur aushalten, bis die endlich kommen?!

Um 17.00h lag mein Nervenkostüm blank, ein Hilferuf per Telefon an Patrick, er möge doch bitte rasch nach Hause eilen. Eine halbe Stunde später war er da. Wir brauchten auch zusammen mehrere Anläufe, bis wir Anael gut gebunden im Tuch hatten. Aber es klappte und er schlief ein. Phuu…was für ein Tag.

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