Geburtsbericht Elyah Yanis – 1. Alleingeburt

Alleingeburt  zweites Kind,  zu Hause im Geburtspool – Nadine Wenger

 

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Am 09.05.2007 um 06.00h  bin ich erwacht und spürte ein leichtes Ziehen im Kreuz und in der Leistengegend. Da ich die letzten 2 Tage bereits etwas blutigen Schleim verloren habe, wusste ich nicht recht, ob es jetzt los geht oder nicht.

Die Wellen waren sehr leicht und ich fühlte mich sehr wohl. Ich verbrachte die meiste Zeit mit Umhergehen oder auf der Toilette sitzend.

Es war so eine entspannte Atmosphäre, so ganz in der Ruhe und eigenen Mitte.Um 10.00h ist unsere Tochter aufgewacht und mein Mann hat sich von da an um sie gekümmert, so war ich ganz für mich alleine.

Bis irgendwann zwischen 12.00h und 13.00h bin ich umher gelaufen, habe im Wohnzimmer getanzt, meine Hüften kreisen lassen, damit sich das Baby optimal positionieren kann. Bei jeder Welle habe ich ganz tief und langsam geatmet und mich irgendwo festgehalten.

Auch andere Positionen habe ich ausprobiert, im Sitzen, Liegen, auf dem Bett oder Gymnastikball, doch das fühlte sich in dem Moment nicht richtig an, ich brauchte Bewegung.

Schliesslich entschloss ich mich, in den aufblasbaren Geburtspool zu gehen. Einerseits, weil ich kalt hatte und ich mich auf das Wasser und die Wärme freute, andererseits wusste ich immer noch nicht, ob das bereits ‚richtige Wellen‘ waren, oder nur ‚Übungswellen‘, die dann im Wasser wieder fortgehen. Ich stieg ins Wasser, die Wellen kamen zu diesem Zeitpunkt etwa alle 4 min, aber immer noch sehr angenehm zu veratmen.

Unsere Tochter stieg auch noch kurz in den Pool und planschte mit mir, dann nahm sie mein Mann mit in ein anderes Zimmer und ließ mich allein. Ich brauchte die Ruhe und das Alleinsein, damit ich mich ganz auf die Geburt konzentrieren  und mich völlig gehen lassen konnte. Ich lehnte mich nur einmal sitzend an den Rand in Rückenlage, da fühlte ich mich allerdings unwohl und passiv.  So verbrachte ich die Zeit im Pool im Schneidersitz oder kniend.

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Während der Geburt – 2h bevor Elyah das Licht der Welt erblickte

Es folgten einige Wellen die etwas stärker waren, ich konnte sie allerdings wunderbar veratmen mit ganz bewusster langsamer, tiefer Atmung. Während der ganzen Zeit im Pool hörte ich die englische Version der Hypnobirthing CD.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich müsse nach unten atmen und ein wenig mit schieben, die Wellen dabei waren kräftig, aber nicht wirklich sehr schmerzhaft. Zwischen den Wellen war ich ganz euphorisch und es ging mir immer phantastisch. Kurz darauf griff ich aus Neugierde mal in meine Vagina, weil ich das Gefühl hatte, da wäre etwas. Welch eine Überraschung……ich spürte gleich mit meinem Finger den Kopf des Kindes ganz unten! Ich konnte es kaum glauben. Ich dachte, mit so wenigen sanften Wellen, dass das noch Stunden dauern würde! Aber Nein…… Ich war außer mir vor Freude und wusste, jetzt, ja wirklich jetzt kommt gleich unser Kind zur Welt¨.

Ich kniete im warmen Wasser und hielt meine Hände vor die Scheide, um das Baby zu empfangen. Eine gewaltige, unglaubliche Welle erfasste mich, eine Urkraft durchströmte meinen Körper. Aber es war nicht wirklich schmerzhaft, sondern mehr ein Druck und ein leichtes Brennen, mehr nicht. Und das Köpfchen des Babys gebar ich in meine eigenen Hände! Was für ein Glücksgefühl……ich konnte es kaum glauben.

Während dieser Welle habe ich tief geatmet, und ich gab ein tiefes ‚AHHH‘ von mir. Patrick kam in diesem Moment in das Badezimmer und ich lachte und sagte: ‚Das Köpfchen ist da!!! Es ist da!!‘ Patrick konnte es auch kaum glauben, er ließ mich nochmals alleine und in diesem Moment kam nochmals so eine Welle und ich gebar unser Baby in meine Hände. Patrick kam sofort mit unserer Tochter Leonie ins Badezimmer und die beiden bestaunten das Baby. Es war genau 15.00Uhr als unser Sohn Elyah Yanis das Licht der Welt erblickte.

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Diese Geburt war für mich ein so wunderbares, schönes, spirituelles Erlebnis, das ich nie in meinem Leben vergessen werde. Ich bin unendlich dankbar für diese wunderschöne Erfahrung und wünsche jeder Frau dasselbe. Ich wünsche mir, dass die Frauen wieder auf ihre eigene Kraft vertrauen und ihre Macht nicht an Medizin / Krankenhaus / Ärzte und Hebammen abgeben sondern begreifen und erleben, dass Geburt etwas Natürliches, Einfaches und Wunderschönes ist, wofür der Körper der Frau geschaffen ist.

So durfte ich erfahren, was es heißt ein Kind zu gebären, ein Wunder mitzuerleben, die Kraft und Schönheit der Natur durch mich fließen zu lassen. Ich wiederhole mich nochmals, es war einfach ein unbeschreiblich schönes Geschehen, dass ich immer in meinem Herzen tragen werde.

(Welle = Wehe)

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Was  für mich entscheidend für diese wundervolle Geburt war:

 

  • alleine Gebären (keine Zuschauer)DSC03594
  • zu Hause gebären in der Umgebung, in der ich mich wohl fühle
  • Geburtspool, Element Wasser
  • Hypnobirthing CD in Englisch

 

 

 

 

 

Vorbereitung auf die Geburt:

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  • Hypnobirthing Kurs
  • regelmässige Atemübungen und Hören der Hypnobirthing CD
  • Schwangerschafts Yoga
  • Meditationen
  • Dammassage / Epi-No Gerät
  • positive Grundeinstellung, Affirmationen