Feedback zu Migros-Artikel über Hausgeburt

Mein Kommentar zum aktuellen Artikel im Migros-Magazin  Ausgabe MM22/2016. Er bezieht sich auf den Bericht über die Hausgeburtshebamme Helena Bellwald und die Aussagen des Vorstandspräsidenten der Gynäkologie David Ehm:

Schön, dass es noch Hebammen wie Helena Bellwald gibt, die den Zauber einer erfüllenden Hausgeburt unterstützen. Ich musste schmunzeln, als ich die Passage über die Zielgruppe von Hausgeburten las. Denn eine Geburt in der eigenen, vertrauten Umgebung ist nicht nur etwas für Bäuerinnen und Öko-Latschen tragende Grüne!Der Grund dafür, dass sich gerade solche Menschen eher für die Hausgeburt entscheiden liegt wohl daran, dass sie einfach mehr naturverbunden leben. Ich habe selber vier von fünf Kindern alleine zu Hause geboren, wundervolle, traumhafte Erfahrungen! Und nein, ich habe leider keinen Hof, bin Autorin und war früher als Flight Attendant und Tänzerin vorwiegend in High Heels unterwegs. Mein Mann selber Topmanager, hat auch einen engen Bezug zur Natur auch ohne dem üblichen Klischee zu entsprechen.

Glücklicherweise findet die Hausgeburt auch immer mehr Anerkennung in der breiten Masse. Denn diese ist tatsächlich die sicherste Variante, denn da besteht die geringste Gefahr, durch Interventionen den sensiblen Geburtsprozess zu stören, was häufig Komplikationen nach sich zieht. Es ist nicht die Geburt selber, die gefährlich ist, sondern es sind die Eingriffe, angefangen bei der künstlichen Einleitung, über PDA bis hin zum Kaiserschnitt.

Die Frage, wie man die Kaiserschnittrate senken kann ist schnell beantwortet: Lasst uns Frauen endlich wieder selbstbestimmt in Würde und Liebe gebären, so wie es die Natur vorgesehen hat! Unsere Körper sind perfekt designt, perfekt darauf abgestimmt, ein Baby zur Welt zu bringen.

Wann nehmen wir Frauen uns dieses Recht, auf eine natürliche, erfüllende Geburt wieder? Wir haben den Schlüssel dazu selber in der Hand, es liegt an uns, zu entscheiden, wie, wo und mit wem wir dieses intime Ereignis einer Geburt zelebrieren möchten.

Ach ja, lieber Herr David Ehm: Wenn für Sie eine natürliche Geburt zu Hause der VW Käfer und die technisierte Geburt im KRANKEN-Haus der Mercedes ist, dann wünsche ich Ihnen eine exquisite Mercedes-Zeugung im Labor und entscheide mich selber lieber für den VW zu Hause, denn da macht beides viel mehr Freude und Spaß, Zeugung wie Geburt!

Der Kaiserschnitt ist nicht per se zu verteufeln. Bedenklich ist, dass diese Not-Operation zum Standard geworden ist und bereits 1/3! der Kinder nicht mehr natürlich geboren werden.

Es geht darum, wie Babies geprägt werden, die nicht die Möglichkeit bekamen, sich den natürlichen Weg nach draussen zu bahnen. Dieses erste Erfolgserlebnis wird ersetzt durch ein fremdbestimmtes Entreissen aus dem Mutterleib.

Nicht nut auf seelischer und emotionaler Ebene wird der Mensch geprägt. Auch auf körperlicher Ebene fehlt dem Baby beim Kaiserschnitt die wichtigste Grundlage: die Erstbesiedelung von Mikroorganismen durch die Mutter im Gegensatz zur vaginalen Geburt, wie auch die Hormone, insbesondere Oxytocin, das Liebes-Hormon schlechthin.

Was lässt sich daraus schliessen? Wenn wir Frauen uns nicht den für die Pharmaindustrie lukrativen Kaiserschnitt verkaufen lassen, sondern uns bewusst entscheiden für eine natürliche Geburt, setzen wir den Grundstein für gesunde Babies, ohne Geburtstrauma; ein guter Start für die Entwicklung einer langfristig starken und lebensfähigen Gesellschaft.

Link zum Artikel:http://www.migrosmagazin.ch/menschen/reportage/artikel/eine-frau-fuer-alle-geburts-faelle

 

 

 

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Nadine, ich hab den Bericht im Migros Magazin auch grad gelesen und mich so gefreut, dass so ein Beitrag gebracht wird. Ich lebe zwar auf einem Bauernhof, bin aber ursprünglich eine Stadtzürcherin ursprünglich :-). Da ich Meerschweinchen züchte, waren es genau diese Tiere, die mich inspiriert hatten, als ich das erste Mal schwanger war und darüber nachdachte, wie ich mein Kind zur Welt bringen würde… und für mich war schnell klar. Nur Zuhause! Und die anderen beiden auch. Unsere Kinderplanung ist zwar längstens abgeschlossen, jedoch würde ich es immer noch genau so machen.. zu Hause in der vertrauten Umgebung. Für mich war das die sicherste Umgebung ein Kind zu gebären.

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    • Liebe Yvonne

      Du hast vollkommen Recht, was bei den Tieren ganz natürlich ist, wird beim Menschen zu einem ‚Problemfall‘. Doch Geburt ist kein Fehler der NAtur, sondern ein normaler Prozess. Ich sage immer, es ist nicht die Geburt, die gefährlich ist, sondern es sind die Interventionen. Genau aus diesem Grund sehe ich auch die Geburt zu Hause als sicher und beste Voraussetzung, damit die Traumgeburt Wirklichkeit wird. Liebe Grüsse, NAdine

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