Anael Schlafen

Co-Sleeping: Familienbett & Mama-Kindbett

Schlafen ist ein Thema, worüber Bücher geschrieben werden, die ganze Regale der Buchhandlungen füllen. Spätestens beim ersten Kind, wird der nächtliche Schlaf zum Thema. Was ist das Geheimrezept für ausreichenden, erholsamen Schlaf? Gibt es das überhaupt? Ja, das gibt es tatsächlich!

Ich spreche hier allerdings nicht von irgendwelchen Schlafprogrammen, die auf Kosten des Babys funktionieren. Diesbezüglich möchte ich hier nochmals allen Eltern, die begeistert den Büchern und Ratgebern von Schlafprogrammen aus den 80ern à la Dr. Ferber (darauf basierend zb. ‚ Jedes Kind kann schlafen lernen‘) folgen,  diese Seiten ans Herz legen:http://www.ferbern.de/

Eine sehr gute Kurz-Dokumentation zum Thema Co-Sleeping von Sibylle Lüpold (Krankenschwester & Stillberaterin La Leche Liga):

http://www.babyglueck.ch/schlafen/Ferber-Kinder_brauchen_uns_auch_nachts.pdf 

Wir sind wohl die einzigen Lebewesen, die auf die Idee kommen, unsere Neugeborenen ‚aus dem Nest‘ zu stossen und zu separieren. Babys brauchen unsere Nähe! Nach neuen Monaten Rund-um-die-Uhr-Mama-Bauchhöhle-Paradies ist der Übergang in unsere Welt erstmal ein Schock. Umsomehr brauchen die Kleinen weiterhin die Nähe und Geborgenheit von uns Eltern. Tagsüber wird diesem Bedürfnis mit dem Tragen im Tragetuch (oder geeigneter Tragehilfe, oder auf dem Arm) entsprochen. Nachts braucht das Baby genauso die Sicherheit, dass Mama/Papa da ist, und sich liebevoll um seine Bedürfnisse kümmert. 

Jedes Tier sucht instinktiv die Nähe seiner Mutter und verlässt diese sichere Umgebung erst nach einiger Zeit, indem es den Radius Tag für Tag oder Woche für Woche etwas erweitert um das neue Umfeld kennenzulernen. Ein Baby handelt genauso.Es ist ebenso dafür geprägt, die ersten Lebensmonate in unmittelbarer Nähe und Körperkontakt zu den Eltern, insbesondere der Mutter zu verbringen.

Es wird von sich aus, in seinem Tempo den eigenen Lebensraum erkunden und im Kleinkindalter zunehmend Distanz schaffen. Die Initiative geht dabei vom Baby/Kind aus.  Dies ist ein natürlicher Abnabelungsprozess, der schrittweise erfolgt. Dafür braucht es unser Zutun überhaupt nicht. Wie es lernt, selber zu essen, laufen, artkulieren, wird es auch zeigen, wann es bereit ist, ein eigenes Bett zu beziehen. Dieses Bedürfnis nach Eigenständigkeit ist von Kind zu Kind verschieden und taucht von sich aus wohl frühestens im Kleinkindalter auf.

Dies ist auch meist kein abruptes Ereignis, sondern eher ein fliessender Übergang vom Familienbett zum Eigenen, wobei auch immer wieder gewechselt wird und dies auch sein darf. Es ist nicht das Bedürfnis der Kinder nach Nähe, was falsch ist, sondern die irrige Vorstellung der westlichen Kultur, dass Kinder oder bereits Babys separiert werden. Traurigerweise nich mal nur in ein einsames Bett, sondern vielfach sogar in ein anderes Zimmer. 

Wir sind nicht dafür konzipiert, als Babys alleine gelassen zu werden, schon gar nicht nachts. Was wir alle als Neugeborene, Babys und Kinder dringend benötigen ist Nähe und Liebe!

Die meisten von uns erwachsenen Eltern durften diese Nähe nie erfahren, wurden bereits mit wenigen Wochen oder gleich nach der Geburt in ein Kinderbett ‚abgestellt‘ und mussten mit der unerträglichen Einsamkeit irgendwie fertig werden. Schnuller zur Beruhigung und leblose Stofftiere. Viele haben dieses Gefühl des Verlassenseins bis heute noch verinnerlicht. Es ist nicht nötig, dass wir dies nun unseren eigenen Kindern weitergeben.

Dieses Bild ist mir bei Facebook über den Weg gelaufen (Alltag in Kalkutta, Indien):

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ÄUSSERE ARMUT – INNERES GLÜCK

Jean Liedloff erörtert in ihrem Buch ‚Auf der Suche nach dem verlorenen Glück‘ das harmonische, glückliche Zusammenleben der Yequana-Indianern im Dschungel Venezuelas. Die Selbstverständlichkeit des Familienbettes wird darin eindrücklich beschrieben.

Hier noch ein paar praktische Tipps für’s Familienbett, bezw. Mama/Babybett:

  • Baby nicht zu warm anziehen (Überhitzung)
  • Baby nicht unter dicke Duvets und Decken packen, sondern besser mit eigener, kleiner Decke zudecken
  • Nicht zu weiche Liegefläche, zB. Sofa
  • Babys benötigen kein Kissen unter dem Kopf!
  • Sichern, zB. mit Stillkissen daneben legen, damit es nicht runter fällt (von Vorteil: tiefe Betten)
  • evt. ‚Babybalkon‘ anhängen
  • Kein Rauchen im Zimmer (sollte auch klar sein, trotzdem erwähnt, denn ja, es gibt so Dussels)
  • Der Hinweis, dass Eltern keine Drogen, Alkohol, starke Medikamente einnehmen sollten, ist eigentlich klar, trotzdem hier erwähnt (Gefahr des Überrollens des Kindes)

In diesem Zusammenhang wird gerade in den USA immer wieder von der Gefahr von SIDS (plötzlicher Kindstod) gewarnt und das Thema kontrovers diskutiert. Meistens wird dabei ausser Acht gelassen, dass gerade Babys, die mehrheitlich im Familienbett schlafen, zur kleineren Risikogruppe gehören. Es kann also einen Kindstod verhindern. Dies macht für mich selber Sinn. Ich konnte selber beobachten, dass unsere Kinder in den ersten Lebenswochen öfters mal längere ‚Atem‘-Aussetzer hatten. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Aber wenn ich dann bewusst daneben hörbar einatmete, atmeten auch die Kinder sogleich weiter. Vielen mag diese Tatsache gar nie aufgefallen sein. Ich denke, das Wahrnehmen, der Babys, dass ihre Eltern da sind, fördert insgesamt alle lebenswichtigen Körperfunktionen, wie eben auch das Atmen. Dies scheint für uns eine Selbstverständlichkeit, ist es aber im Bezug auf Neugeborene nicht, wenn man bedenkt, dass sie im Bauch neun Monate im Fruchtwasser lebten und das Atmen erst nach der Geburt notwendig wurde.

Hier eine intressante Statistik bezüglich Co-Sleeping und SIDS:

http://thebabybond.com/Cosleeping&SIDSFactSheet.html#SIDSgraph

Noch ein weiterer Tipp für ruhige Nächte: Windelfrei auch nachts!

Babys machen nicht ins Bett während des Tiefschlafes. Sicherheitshalber kann man eine Unterlage verwenden (zb. Moltonauflage). Wenn sie unruhig werden oder schon gar nicht erst einschlafen können trotz offensichtlicher Müdigkeit, ist neben Hunger auch das Bedürnis Pipi oder Gaga zu machen vorhanden. Deshalb ist es von Vorteil, möchte man wirklich ganz entspannte Nächte, auch diese Komponente mit einzubeziehen. Auch bei Anael, wie bei den anderen Kindern mache ich die Erfahrung, dass es manchmal abends vorkommt, dass er erst spät einschläft, nachdem er sein Gaga gemacht hat. Da würde jegliches Umhertragen, Singen, Schaukeln, weiss ich, was den Eltern alles noch in den Sinn kommt nichts nützen. Genauso kann es sein, dass er nachts getrunken hat, aber immer sich immer noch unruhig im Bett hin un her wälzt, bis das Pipi im Töpfchen landet. Windelfrei gehört für mich zu diesem Thema dazu genauso wie Stillen. Weitere Tipps in Bezug auf Stillen & Windelfrei nachts im BLOG unter Windelfrei.

Neben den vielen positiven Aspekten möchte ich abschliessend einfach nochmals sagen:

Es gibt wohl nichts Schöneres, als das eigene, friedlich schlafende Baby neben sich gekuschelt zu haben. Es ist einfach Frieden und Glück pur!   

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http://www.kindernächte.ch/

http://das-kind-muss-ins-bett.de

http://www.naturalchild.org/articles/sleeping.html

http://www.breastfeeding.com/reading_room/co_slepping.html

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Buchtipp: http://www.amazon.de/Ich-will-bei-euch-schlafen/dp/3783161649/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1454431988&sr=8-2&keywords=ich+will+bei+euch+schlafen

 

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